Author: DER SPIEGEL
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Florentino Pérez, Präsident von Real Madrid, ist einer der Protagonisten des Super-League-Projekts
Foto: Javier Soriano / AFP
Der Sportprojektentwickler A22, der die Umsetzung der Super-League-Pläne vorantreibt, hat weitere Details für eine mögliche Alternative zu den bekannten Fußball-Europapokalwettbewerben vorgestellt. »Eine europäische Fußballliga sollte ein offener Wettbewerb mit 60 bis 80 Mannschaften in mehreren Spielklassen sein, in dem die Einnahmen über die gesamte Pyramide verteilt werden«, teilte die Agentur mit. Die Teilnahme erfolge »auf Grundlage der im Laufe der Saison erbrachten sportlichen Leistung«.
Dauerhafte Mitglieder solle es nicht geben, »die Qualifikation über nationale Leistungen ermöglicht Vereinen den Zugang zum europäischen Wettbewerb und erhält somit die Dynamik auf nationaler Ebene«, hieß es. Im Gespräch sind mindestens 14 garantierte europäische Spiele. In zehn vorgestellten Grundsätzen heißt es unter anderem auch: »Ein neuer europäischer Wettbewerb muss den Anspruch haben, das spannendste Sportereignis der Welt zu sein.«
Vor knapp zwei Jahren hatten zwölf Topklubs, darunter auch sechs Premier-League-Vereine, mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne für Aufsehen gesorgt. Das Vorhaben wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der Europäischen Fußball-Union Uefa getreten. Doch nach massiven Protesten von anderen Klubs, Verbänden und Fans zogen sich neun der zwölf Vereine binnen Stunden zurück. Uefa-Präsident Aleksander Ceferin erklärte das Projekt damals für »tot«. Die Bemühungen von A22 gelten als neuer Anlauf.
A22-Chef Bernd Reichart hat der Mitteilung zufolge inzwischen mit »rund 50 europäischen Fußballvereinen und weiteren Interessenvertretern aus dem Fußball gesprochen«. Details und Namen wurden nicht genannt. Der Streit über eine Alternative zu den Uefa-Wettbewerben liegt derzeit beim Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH). Ein Urteil wird in den kommenden Monaten erwartet.
»Es sind die Vereine, die im Fußball das unternehmerische Risiko tragen. Aber wenn es um wichtige Entscheidungen geht, sind sie zu oft gezwungen, untätig von der Seitenlinie aus zuzuschauen, wie ihnen die sportlichen und finanziellen Grundlagen unter ihren Händen zerrinnen«, sagte Reichart. »Unsere Gespräche haben auch deutlich gemacht, dass es den Klubs oft unmöglich ist, ihre Stimme öffentlich gegen ein System zu erheben, das die Androhung von Sanktionen nutzt, um Opposition zu verhindern.«
Die beiden deutschen Spitzenklubs Bayern München und Borussia Dortmund hatten sich bei der Planung einer solchen Liga von Anfang an geweigert mitzumachen.
mfu/dpa
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