Author: DER SPIEGEL
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Beim Hinspiel zwischen Frankfurt und Napoli brannten Eintracht-Fans Pyrotechnik ab
Foto: Arne Dedert / dpa
Die Fans von Eintracht Frankfurt dürfen den Fußball-Bundesligisten im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim SSC Neapel nicht im Stadion unterstützen. Das italienische Innenministerium wird eine Verfügung gegen den Spitzenreiter der Serie A erlassen, wonach dieser keine Eintrittskarten für die Partie am 15. März an Frankfurter Anhänger verkaufen darf. Nach Angaben der Eintracht soll dieses Verbot auch das offizielle Gastkontingent über insgesamt 2700 Karten, davon 2400 im Gästesektor, umfassen, welches dem Verein nach dem Uefa-Reglement zustünde.
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Die Eintracht wurde gestern am späten Abend von der UEFA darüber informiert, dass das italienische Innenministerium eine Verfügung gegen @sscnapoli erlassen wird, wonach dem Verein der Verkauf von Gästetickets für das Achtelfinalrückspiel untersagt ist.https://t.co/d99c5boAuo
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) March 7, 2023
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— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) March 7, 2023
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»Es ist ein schwerer und nicht hinnehmbarer Eingriff durch die italienischen Sicherheitsbehörden in die Durchführung und Kultur der europäischen Klubwettbewerbe«, sagte Axel Hellmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Hellmann ist Eintracht-Vorstandssprecher und Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga.
»Es gleicht einem Offenbarungseid des italienischen Staates, dass er sich nicht in der Lage sieht, ein mehrere Monate feststehendes Champions-League-Spiel mit 2500 Gästefans sicher durchzuführen. Es sei denn, dass andere Interessen hier eine Rolle gespielt haben«, sagte Hellmann. Zugleich appellierte der 51-Jährige an den Kontinentalverband: »Die Uefa ist aufgerufen, sicherzustellen, dass dieses Vorgehen keine Schule macht und die Integrität der Wettbewerbe gefährdet.«
Eintracht-Vorstandssprecher Frank Hellmann
Foto: Arne Dedert / dpa
Zuvor hatte bereits der bei den Frankfurtern für Fan-Themen zuständige Vorstand Philipp Reschke heftige Kritik an den italienischen Behörden geäußert. »Das ist ein erstmaliger und einmaliger Vorgang im europäischen Fußball und ein trauriger Tag. Die Einflussnahme auf den Wettbewerb durch die Argumentation Sicherheitslage ist in unseren Augen eine Wettbewerbsverzerrung«, schimpfte Reschke. Für den Europa-League-Gewinner gebe es »keinen Hebel, den wir ansetzen könnten«, sagte er.
Das italienische Innenministerium begründete die drastische Maßnahme damit, dass die Sicherheit der Eintracht-Fans im Stadion nicht gewährleistet werden könne. Am Rande des Hinspiels am 21. Februar, das die Hessen mit 0:2 verloren hatten, war es in Frankfurt zu tätlichen Angriffen auf italienische Fans gekommen. Neun Personen wurden damals kurzzeitig in Gewahrsam genommen.
Beide Fan-Lager sind verfeindet, weshalb selbst die Eintracht die Zweitauflage des Duells mit Italiens Topclub als Hochrisikospiel eingestuft und unerfahrenen Fans von einer Reise nach Neapel abgeraten hatte. Dieser Ratschlag wurde nun auf alle Anhänger ausgeweitet. Laut Reschke seien bereits alle sechs geplanten Charterflieger abgesagt worden.
Die Angst der italienischen Behörden vor Krawallen könnte zusätzlich durch die Vorkommnisse beim Eintracht-Gastspiel in der Gruppenphase der Königsklasse bei Olympique Marseille befeuert worden sein. Dabei war es im September vergangenen Jahres zu schweren Ausschreitungen gekommen und ein Eintracht-Fan lebensgefährlich verletzt worden.
kjo/dpa
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