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Manchester City zerlegt Real Madrid: Die Machtdemonstration

Author: DER SPIEGEL

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Typische Pose: Jubelnde City-Spieler

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Jon Super / AP

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Die Revanche: Real Madrid schien längst geschlagen und kam doch zurück. Wie der Bösewicht im Horrorfilm, der nicht totzukriegen ist. Kurz vor Abpfiff gelangen den Königlichen wie aus dem Nichts zwei Tore, am Ende kamen sie gegen das bis dahin überlegene Manchester City ins Endspiel der Champions League. Das war in der vergangenen Saison so gewesen. Jetzt ist es anders gelaufen. Wieder lag Real hinten, aber diesmal fand der Titelverteidiger kein Mittel gegen einen schier übermächtigen Gegner aus Manchester. City ist die Revanche geglückt, Madrid ist an seine Grenzen gestoßen.

Ergebnis: 4:0 (2:0) hat Manchester City gewonnen, das Hinspiel in Madrid war 1:1 ausgegangen. Real ist raus, die Engländer stehen im Endspiel und treffen dort auf Inter Mailand. Hier geht es zum Spielbericht.

Die erste Hälfte: Halbfinals in der Champions League gehören zum Besten, das der Profifußball zu bieten hat. Aber diese 45 Minuten waren kein Spitzenspiel. Denn dazu braucht es zwei Mannschaften auf Augenhöhe. In Manchester spielten fast nur die Gastgeber, Erling Haaland vergab allein in den ersten 20 Minuten drei sehr gute Chancen. Bernardo Silva machte es besser, er traf zweimal (23. und 36. Minute). Toni Kroos traf aus rund 25 Metern die Latte, immerhin. Mehr brachte Real nicht zustande. Zur Halbzeit lautete das Schussverhältnis 13:1.

Der Weltklassespieler, über den kaum gesprochen wird: Immer dann, wenn es wirklich zählt, setzt Pep Guardiola auf Bernardo Silva. Der Portugiese spielt seit inzwischen sechs Jahren bei City, aber vom Ruhm eines Kevin De Bruyne, eines Erling Haaland ist er weit entfernt. Bernardo Silva ist ein Meister des Pressings, er verliert so gut wie nie einen Ball, aber er ist eigentlich kein Mann für Tore oder Vorlagen. Eigentlich. Beim 1:0 erhielt er rechts im Strafraum von De Bruyne den Ball, er guckte aufs lange Eck und schoss ins kurze, so bezwang er den bis dahin unbezwingbaren Thibaut Courtois im Real-Tor. Später köpfte er einen Abpraller an David Alaba vorbei ins Tor. Diesmal gebührte Bernardo Silva der Ruhm.

Bernardo Silva nach seinem 2:0

Foto: Jon Super / AP

Stolz und Vorteil: Toni Kroos, Luka Modrić, Karim Benzema und die weiteren Real-Granden, sie zählen zu den größten Namen im modernen Fußball, sie haben die Champions League so oft gewonnen, Schlachten geschlagen, Wunder bewerkstelligt. Und nun waren sie 45 Minuten vorgeführt worden. Man merkte dem Team seinen verletzten Stolz an, als es aus der Kabine kam. Nun pressten die Spieler viel höher, sie gingen erheblich mehr Risiko. Aber die Madrider Routiniers hatten Citys Klasse zu wenig entgegenzusetzen. Vorteil Manchester.

Die zweite Hälfte: Denn trotz der offensiveren Spielweise schaffte es Real kaum, Chancen zu kreieren. David Alaba scheiterte mit einem Freistoß aus einiger Entfernung an City-Torwart Ederson, Benzema und der eingewechselte Lucas Vázquez kamen kurz nacheinander zum Abschluss (83.), aber da stand es schon 3:0: Madrids Éder Militão hatte den Ball nach einer Freistoßflanke De Bruynes ins eigene Tor gelenkt (76.). Zuvor hatte Haaland die Latte getroffen. Und am Ende sorgte Julián Álvarez nach Vorarbeit von Phil Foden für den Endstand.

Wenn der Beste nicht er selbst ist: Vergangene Saison wurde Real vor allem dank Karim Benzema Champions-League-Sieger. Der französische Stürmer erzielte 15 Tore im Wettbewerb und wurde danach mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet. Doch in dieser Saison ist Benzema nicht derselbe. In der Königsklasse gelangen ihm bloß noch vier Tore. Gegen City fehlte ihm mehr als nur Torgefahr, Benzema machte kaum Bälle fest, die Partie lief fast gänzlich vorbei an ihm. Dabei hätte Real so dringend einen Spieler im Angriff benötigt, an dem es sich hätte aufrichten können.

Zwei Abschlüsse in 90 Minuten: Karim Benzema

Foto: IMAGO/Darren Staples / IMAGO/Sportimage

Ancelottis Poker: Im Hinspiel hatte Antonio Rüdiger sein Duell mit Stürmerstar Erling Haaland gewonnen. Reals Verteidiger nervte den Norweger, er machte ihm mit engster Deckung zu schaffen. Im Rückspiel aber blieb der Nationalspieler zunächst auf der Bank. Rückkehrer Militão spielte dafür im Abwehrzentrum – und erzielte ein Eigentor. Auch die Entscheidung von Trainer Carlo Ancelotti, Eduardo Camavinga als Linksverteidiger aufzubieten, war keine erfolgreiche. Der junge Franzose wurde immer wieder ausgetrickst. Ancelotti zählt zu den erfolgreichsten Trainern der Welt, er hat mit seinem 191. Champions-League-Spiel alleiniger Rekordhalter vor Manchester-United-Legende Sir Alex Ferguson. Aber dieses Rekordspiel war nicht sein Bestes.

Guardiolas Chance: Seit zwölf Jahren wartet Pep Guardiola auf seinen dritten Triumph in der Champions League. Weder mit dem FC Bayern noch mit City war ihm gelungen, was er in Barcelona in seinen ersten drei Trainerjahren zweimal vollbrachte. Aber jetzt scheint der Titel in der Königsklasse nah. City zeigt seit Monaten Weltklasseleistungen. Sein Team kann das Spiel kontrollieren, das konnte es schon immer, aber dank Haaland ist es nun auch noch eine Macht im Konterspiel. Im Endspiel gegen Inter Mailand, am 10. Juni in Istanbul, ist City klarer Favorit.

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