Zu geringe Bezahlung: Spaniens Fußballerinnen spielen zum Ligaauftakt nicht mit

Author: DER SPIEGEL

image”>

Frisch gebackene Weltmeisterinnen: Nun ruht auch in der Liga der Ball

Foto:

IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler / IMAGO/Eibner

Verglichen mit dem Männerfußball geht es um geradezu lächerlich geringe Summen: Wegen eines Streiks der Erstligaspielerinnen in Spanien für höhere Mindestlöhne fallen an den beiden kommenden Wochenenden die geplanten Liga-Auftaktrunden ins Wasser. Nachdem die bisherigen Verhandlungen im Land des Weltmeisters in einer Sackgasse geendet hatten, kündigten die fünf beteiligten Profiorganisationen diesen Schritt an.

Die Spielerinnen verlangen für die anstehende Saison eine Anhebung der Mindesthöhe für Gehälter von derzeit 16.000 auf 23.000 Euro. Die Liga bot bisher lediglich 20.000 Euro.

Mehr zum Thema

Die Spielerinnen-Vereinigungen hatten die Absicht zum Streiken bereits in der vergangenen Woche angekündigt. Das Angebot der Liga bezeichneten sie als »inakzeptabel« und erneuerten ihre Forderung nach einer »dem Talent der Spielerinnen angemessenen Bezahlung«. Die Liga-Offerte liege außerdem unterhalb der Gehälter für Schiedsrichter, die mit einem Streik vor Jahresfrist höhere Einsatzlöhne durch die Liga und außerdem Einzahlungen des spanischen Staats in einen Pensionsfonds für Unparteiische durchgesetzt hatten.

Auch die Nationalelf spielt nicht

Es ist nicht der einzige Streik im spanischen Fußball der Frauen: Infolge des Kusses, den Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales der Spielerin Jennifer Hermoso ohne deren Einwilligung gegeben hatte, befinden sich die Weltmeisterinnen derzeit auch auf Nationalmannschaftsebene im Ausstand – dieser soll so lange andauern, wie Rubiales noch im Amt ist.

»Es macht uns sehr traurig, dass ein derart inakzeptables Verhalten den größten sportlichen Erfolg des spanischen Fußballs der Frauen überlagert«, hieß es zur Begründung in einer Erklärung der Spielerinnengewerkschaft Futpro, die von 81 Fußballspielerinnen unterzeichnet war. »Nach allem, was bei der Frauen-Weltmeisterschaft passiert ist, wollen wir klarstellen, dass alle unterzeichnenden Spielerinnen nicht in der Nationalelf antreten werden, wenn die aktuelle Führungsriege im Amt bleibt.«

sol/AP/sid