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Robbie Williams im Interview: “Ich lebe in der Blase eines Popstars”

Robbie Williams ist zurück im Ring. Mit der Veröffentlichung seines elften Studioalbums „The Heavy Entertainment Show“ will er wieder ganz oben mitboxen. Dafür hat sich der 42-jährige Sänger und Entertainer, der bisher über 75 Millionen Tonträger verkaufte, einen neuen, angeblich Millionen Dollar schweren Plattenvertrag mit Sony Music gesichert.

Robbie Williams im Interview: "Ich lebe in der Blase eines Popstars"

Und ein Preis ist für den ehemaligen Take-That-Star auch schon in Aussicht: Am 7. November wird Williams mit dem „BRITs Icon Award“ bei den Brit Awards ausgezeichnet – bisher wurde diese Ehre nur Sir Elton John und David Bowie zuteil. Genug Gründe für den Popstar, um gut gelaunt zu sein, als klatsch-tratsch-Autorin Katja Schwemmers ihn zum Interview in Berlin trifft, wo er uns vom härtesten Fight seines Lebens erzählt.

Mr. Williams, wie fühlen Sie sich?
Noch etwas müde! Ich bin vor zwei Tagen von Los Angeles nach London eingeflogen. Ich habe immer zwei Wochen mit dem Jetlag zu kämpfen. Das Reisen macht es echt anstrengend.

Aber mit dem Privatjet kann es doch so schlimm nicht sein.
Ich bin ja gar nicht mit Privatjet geflogen! Das tue ich nie, wenn ich über den Atlantik fliege. Es ist einfach zu teuer.

Dann müssen Sie härter arbeiten!
Ich bemühe mich redlich! (lacht) Seit 24 Stunden bin ich zurück im Ring. Gestern bin ich beim iTunes-Festival in London aufgetreten, und die Kritiken waren fabelhaft. Die ersten 24 Stunden mit „The Heavy Entertainment Show“ fühlen sich also richtig gut an. Aber es ist wie im Fußball: Es ist nur ein Spiel gewesen. Ich habe drei Punkte geholt letzte Nacht, und ich hoffe einfach, dass ich jede Woche drei weitere Punkte holen kann. Abwarten…

Wie sicher fühlen Sie sich an Ihrem Platz im Entertainment?
Ich hinterlasse immer noch meinen Fußabdruck in der Popkultur. Eine Karriere ist aber eine Achterbahnfahrt. Bei mir gab es viele Erfolge und eher wenige Misserfolge. Und du bist immer nur so gut wie dein letzter Hit oder deine letzte Show. Es ist immer wieder ein Kampf.

Sind deswegen zwei Robbies, die gegeneinander boxen, auf Ihrem Albumcover?
Sie boxen gegeneinander, weil das der letzte große Kampf ist. Es geht nicht mehr um die anderen Künstler, es geht darum, was zwischen meinen beiden Ohren vor sich geht und wie ich auf Dinge reagiere. Der letzte Fight ist also der gegen sich selbst.

Sie sehen übrigens richtig fit aus!
Danke! Ich habe streng Diät gehalten. Am Anfang habe ich rasch an Gewicht verloren, und es fühlte sich großartig an. Ich baute mich vor meinem Kleiderschrank auf und habe all die alten Klamotten aus den Neunzigern durchprobiert. Meine Frau Ayda beobachtete das vom Bett aus und meinte: „Toll, Babe. Ich freue mich für dich, dass alles wieder passt.“ Und ich dachte mir: Prima, jetzt habe ich eine Sache weniger, um die ich mir bei dieser Platte Sorgen machen muss: um den fetten Robbie!

Würden Sie dem berühmten Kate-Moss-Satz zustimmen: „Nichts schmeckt so gut wie sich Dünnsein anfühlt?“
Nein. Denn meine Lieblingschips schmecken nun mal auch ganz toll. Wo wir schon vom Boxkampf sprachen: Das ist vermutlich mein härtester Fight, den ich für den Rest meines Lebens mit mir austrage. Meine Süchte und die Art, wie ich ticke, wollen eigentlich nicht, dass ich dünn bin. Ich arbeite also gegen meine Natur.

Robbie Williams im Interview: "Ich lebe in der Blase eines Popstars"

Was verbinden Sie mit dem Albumtitel „The Heavy Entertainment Show“?
Es ist eine Hommage an die großen TV-Shows, die ich als Kind im Fernsehen sah. Ich habe das geliebt: die Showtreppe, das Orchester, das Entertainment.

Dabei haben Sie sich über das ehemalige deutsche TV-Entertainment-Flagschiff „Wetten, dass…?“ doch früher auch mal abschätzig geäußert.
Oh, die Show gibt es nicht mehr? Wow! Ja, ich hatte etwas im englischen Radio gesagt, was dann seine Kreise zog. Aber „Wetten, dass…?“ war eine echt gute Show, die Leute da waren sehr gut zu mir. Sie haben mich über viele Jahre unterstützt. Ich mag es generell bloß nicht besonders, länger im Fernsehen zu sein. Ich habe Spaß daran, wenn ich für fünf Minuten einen Auftritt habe und dann mit einem Tusch gehen kann – bevor ich irgendwelchen Schaden anrichte. Aber bei „Wetten, dass…?“ musste man die ganze Nacht auf dem Sofa sitzen. Ich bin nicht gerüstet dafür. Ich verursache dann rasch mal einen internationalen Zwischenfall.

Wie mit Ihrer Vorab-Single „Party Like A Russian“, die klingt, als würden Sie sich über Putin lustig machen.
Das ist nicht der Fall. Aber die Russen sind Hardcore, wenn es ums Feiern geht – deshalb habe ich ihnen ein Lied gewidmet. Denn eigentlich denken wir Briten und ihr Deutschen mit eurem Oktoberfest doch immer, dass wir die besten Raver, Trinker und Partymacher sind. Aber die Russen sind in dieser Disziplin unschlagbar – das habe ich selbst erlebt. Vor diesem Hintergrund habe ich den Song mit Guy Chambers geschrieben.

Robbie Williams im Interview: "Ich lebe in der Blase eines Popstars"

Wie feiern Sie denn am liebsten?
Meine Party sind heute eher Quiz-Nächte bei mir zu Hause.

Was lässt Sie heute gut fühlen?
Ich ziehe ein Gefühl von Sicherheit daraus, in einer fantastischen Beziehung zu sein, mit einer wundervollen Frau, die mich glücklich macht. Und ich habe zwei fantastische Kinder, die meinem Leben eine Bestimmung geben.

Mit der neuen Single „Love My Life“ haben Sie sogar ein Lied für Ihre Kinder geschrieben.
Ja, es ist für Teddy und Charlie. Auf gewisse Weise sind sie die Antwort auf alle meine Probleme. Die Probleme, die ich später bekam, haben ihre Basis in meiner Kindheit, und ich will diesen Kreis durchbrechen. Ich will meinen Kindern alles bieten, damit sie sich geliebt und sicher fühlen können. Meine Eltern haben einen großartigen Job gemacht, trotz ihrer Trennung machten sie es so gut es ging. Aber meine Kinder leben in einer richtigen Familie. Und ich hoffe, dass sie sich deshalb später wertzuschätzen wissen und sich selbst mehr lieben können als ich es tat.

Hat das Vatersein Ihre Musik verändert?
Nein. Ich schreibe immer noch Lieder, die „Motherfucker“ heißen, und besagter Song handelt sogar von meinem Sohn. Ich bin immer noch ein blöder Knallkopf.

Momentan geht viel Unschönes in der Welt vor sich. Beunruhigt Sie das als Vater?
Ich bin sehr isoliert davon. Ich lebe in der Blase eines Popstars. Wenn man den Medien Glauben schenken darf, war es noch nie so schlecht um die Welt bestellt wie derzeit. Aber das glaube ich nicht, das sehe ich nicht. Und ich hoffe, dass ich meine Kinder so gut es geht beschützen kann vor all dem Bösen. Meine Realität ist, dass mein Leben großartig ist, wir führen ein wundervolles Leben mit wundervollen Möglichkeiten. Ich kenne nicht die Realität anderer Menschen. Ich möchte auch lieber in meiner Blase bleiben.

Ed Sheeran hat einen Song zur Platte beigesteuert. Ein Freund von Ihnen?
Ich mag ihn sehr. Dass er auf der Platte ist, ist einem meiner neurotischen Momente zwei Wochen vor Abgabe der Platte zu verdanken. Es war nachts, Ayda schlief schon, und ich bekam Panik und meine typischen Neurosen kamen zum Vorschein. Ich fragte mich: „Ist da überhaupt ein Hit auf meiner Platte? Mist, ich habe keine Hits.“ Dann fiel mir ein, dass ich die Email-Adresse von Ed Sheeran habe. Ich fragte ihn also: „Hast du einen Hit für mich übrig?“ Er schickte mir „Perfect Woman“, für den ich dann noch den Refrain schrieb. Wir waren leider nicht zusammen im Studio. Aber ich ziehe bald in mein neues Haus im Westen von London direkt um die Ecke von Ed. Dann werden wir uns öfter sehen.

Ziehen Sie denn jetzt wieder ganz nach London?
Wir werden zwischen Los Angeles und London pendeln. Das bedarf viel Planung, aber das kriegen wir hin. Die Kids werden in beiden Städten zur Schule gehen. Ich sehe es als Geschenk und Segen für unser erstes Kind Teddy, dass ihr Daddy in Großbritannien arbeitet und auch ein Leben in Los Angeles hat.

Es gibt Gerüchte, dass Sie im kommenden Jahr mit Take That auf Jubiläumstour gehen werden. Ist da was dran?
Nicht nächstes Jahr. Ich habe einfach keine Zeit. Mein Terminplan ist voll. Denn ich habe jede Menge vor mit dieser Platte. Ich werde lange auf Tour sein damit. Ich habe aber fest vor, mich in der Zukunft wieder den Jungs anzuschließen.

Album: Robbie Williams „The Heavy Entertainment Show“ (Columbia/Sony, VÖ: 4.11.)

Fotos: WENN.com, SonyMusic

Autore: klatsch-tratsch.de

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