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WM 2022: Portugal und Cristiano Ronaldo scheitern an Marokko

Ein letztes Mal trat Cristiano Ronaldo an, um seine Karriere mit dem WM-Titel zu krönen. Dabei stellte er einen Weltrekord ein – und war nach Abpfiff in Tränen aufgelöst, während Marokkos Defensivkünstler triumphierten.

Author: DER SPIEGEL

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Portugals Cristiano Ronaldo muss seinen Traum vom WM-Titel aufgeben

Portugals Cristiano Ronaldo muss seinen Traum vom WM-Titel aufgeben

Foto: CARL RECINE / REUTERS

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Kein Heldenepos: Er hatte es doch so gut gemacht. In der Nachspielzeit gegen Marokko lief Portugal einem Rückstand hinterher – und Cristiano Ronaldo aufs Tor von Yassine Bounou zu. Das Timing des Laufs, die Ballmitnahme, der Abschluss: Viel konnte man dem eingewechselten Superstar nicht vorwerfen. Doch Ronaldos letzter Schuss bei einer Fußballweltmeisterschaft geriet zur Platzpatrone, der Winkel war zu spitz, Bounou in zu guter Form. Portugal blieb torlos, und als Schiedsrichter Facundo Tello das Spiel acht Minuten über der Zeit beendete, schossen Ronaldo Tränen in die Augen. Einem, der für sich beansprucht, als der Beste seines Sports in die Geschichte einzugehen, wird der WM-Titel auf ewig verwehrt bleiben.

Das Ergebnis: 1:0 (1:0) setzte sich Marokko gegen Portugal durch, erstmals steht damit ein afrikanisches Land im Halbfinale einer Fußballweltmeisterschaft. Lesen Sie hier den Spielbericht.

Der größtmögliche Außenseiter: Am schmalsten Punkt der Straße von Gibraltar beträgt die Entfernung zwischen Marokko und der iberischen Halbinsel nur 14 Kilometer. Sportlich aber trennten die großen europäischen Fußballnationen und die Nordafrikaner bislang Welten. Doch bereits im Achtelfinale gegen Spanien hatte die marokkanische Mannschaft begonnen, die Grenzen des Denkbaren zu verschieben. Durch Leistung, nicht durch Worte. »Sie wollen den Titel gewinnen, wie Spanien auch schon«, sagte Trainer Walid Regragui vor dem Viertelfinale gegen Portugal und der Chance, WM-Geschichte zu schreiben. »Wir sind der Underdog.«

Zum Verwechseln: Tatsächlich ließ sich nach Anpfiff aber kaum unterscheiden, wer hier der Favorit und wer die Überraschungsmannschaft war – und das nicht nur, weil Marokko in seinen rot-grünen Trikots dieselben Nationalfarben auftrug, die man sonst von Portugal kennt. Wie schon gegen Spanien präsentierte Regraguis Mannschaft sich exzellent organisiert, hielt Portugal vom eigenen Strafraum fern und kam selbst zu Abschlüssen. Einen davon köpfte Youssef En-Nesyri bei beachtlichem Luftstand an Portugals Torhüter Diogo Costa vorbei zur Führung ins Tor (42. Minute), in Ansätzen erinnerte das an Cristiano Ronaldos beste Momente.

Brillierte: Youssef En-Nesyri

Brillierte: Youssef En-Nesyri

Foto: Justin Setterfield / Getty Images

Erfolgreich geflickt: Die Flanke zur Führung steuerte Yahya Attiat Allah bei, seines Zeichens Außenverteidiger beim Wydad AC in Casablanca und Vertreter des verletzten Bayern-Profis Noussair Mazraoui. Der fehlte in der marokkanischen Abwehrkette nach der erfolgreich gestalteten Schlacht gegen Spanien ebenso wie Nayef Aguerd. Mit der Topbesetzung kassierte Marokko bislang erst ein Gegentor im Turnier, ein Eigentor gegen Kanada. Dass hier zum Teil die Zweitbesetzung antrat, merkte man Regraguis Marokko zu keiner Sekunde an.

Verflogener Zauber: Portugal hingegen hatte Probleme. Große Probleme. Trotz etlicher kreativer Spieler auf dem Platz wirkte das Team, das die Schweiz noch am Dienstag 6:1 aus dem Turnier geschossen hatte, merkwürdig behäbig. Immer wieder versuchte João Félix durch Einzelaktionen zum Abschluss zu kommen, Bruno Fernandes setzte einen Volley aus spitzem Winkel an die Latte (45.+1). Shootingstar Gonçalo Ramos? Abgemeldet.

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Sein vielleicht letzter Rekord: Portugals Trainer Fernando Santos musste handeln. Und er handelte, nur fünf Minuten nach der Pause. Superstar Ronaldo kam ins Spiel, zu seinem 196. Länderspiel-Einsatz, gemäß der Fifa-Zählung ein eingestellter Weltrekord. Aber das angestrebte Powerplay misslang, Halbchancen, schwache Abschlüsse und unsaubere letzte Zuspiele sorgten für ein letztlich souveränes Weiterkommen Marokkos.

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⛰️ – All-time leading appearance makers in men's international football

1️⃣ 9️⃣ 6️⃣ – Cristiano Ronaldo🇵🇹
1️⃣ 9️⃣ 6️⃣ – Bader Al-Mutawa🇰🇼 #FIFAWorldCup #MARPOR

&mdash; Gracenote Live (@GracenoteLive) December 10, 2022

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Auf Händen getragen: Übertönt wurde die portugiesische Trauer nach Abpfiff von einem prall mit marokkanischen Fans gefüllten Al-Thumama-Stadion, die den größten Erfolg eines arabischen Fußballnationalteams in angemessenem Überschwang zelebrierten. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand der Mann, über den Achraf Hakimi zuletzt sagte, er habe »aus uns eine Familie gemacht«: Walid Regragui. Der Nachfolger von Vahid Halilhodžić, der sich mit Superstar Hakim Ziyech überworfen hatte, ist erst seit wenigen Monaten im Amt. Schon jetzt hat er mehr erreicht als jeder afrikanische Nationalcoach vor ihm.

Held seiner Nation: Walid Regragui wird von seinen Spielern gefeiert

Held seiner Nation: Walid Regragui wird von seinen Spielern gefeiert

Foto: CARL RECINE / REUTERS

Dumm gelaufen: Am Mittwoch (20 Uhr) hat Marokko nun erneut die Chance, Fußballgeschichte zu schreiben. Im Halbfinale fehlen wird indes Ersatzstürmer Walid Cheddira: Der Ersatzstürmer vollbrachte in der Nachspielzeit das Kunststück, innerhalb von zwei Minuten zwei Gelbe Karten zu sehen. Nach seinem Platzverweis wird Cheddira mehr als ohnehin schon hoffen, dass seine Kollegen ihm die Chance erspielen, auch im Finale mitzuwirken.

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