Author: DER SPIEGEL
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Tut er sich den Job beim DFB an? Noch scheint Rudi Völler darüber nachzudenken.
Foto: Ronald Wittek / dpa
DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat Rudi Völler in den höchsten Tönen gelobt. »Ich schätze ihn außerordentlich, wir haben ein sehr gutes, vertrauensvolles Verhältnis – er ist ein echter Typ«, sagte er über den Ex-Nationalspieler, der als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Oliver Bierhoff beim Deutschen Fußball-Bund gilt. Völler sei ein absoluter Sympathieträger und bringe auch fachlich »viele Voraussetzungen« mit.
Zu den Spekulationen um die Nachfolge des Ex-Geschäftsführers Bierhoff äußerte sich der 61-Jährige am Rande der Podiumsdiskussion im Deutschen Sport und Olympia Museum in Köln allerdings zurückhaltend: »Es sind ja schon viele Namen kolportiert worden, aber wir werden in Ruhe schauen und uns nicht am Namedropping beteiligen«, so Neuendorf.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf
Foto: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl / IMAGO/Beautiful Sports
»Es wurde extra ein Gremium geschaffen für diese Nachfolge – die kennen die Szene deutlich besser als ich, deswegen sitzen sie dort«, sagte er in Bezug auf die fünfköpfige DFB-Taskforce, der auch Völler angehört. Der Weltmeister von 1990 sei demnach selbst Teil des Entscheidungsprozesses.
Der externe Expertenrat um den gebürtigen Hessen war im Anschluss an die Trennung von Bierhoff, der 18 Jahre lang in unterschiedlichen Funktionen beim Verband tätig gewesen war, gegründet worden. Die Gruppe soll dafür sorgen, dass sich der Verband und die Nationalmannschaft um Bundestrainer Hansi Flick mit Blick auf die EM 2024 in Deutschland aus ihrem Tief befreien.
Die Suche eines Bierhoff-Nachfolgers steht dabei ganz oben auf der Agenda des Gremiums, das sich kommende Woche zur nächsten Sitzung trifft, wie Neuendorf am Donnerstag bestätigte: »Wir werden zeitnah entscheiden können, wer auf unser Profil passt«, so der DFB-Präsident.
Zuvor soll auch Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic ein Kandidat gewesen sein, er betonte aber nun, sich nie für das Amt beworben zu haben. Mittlerweile wirbt auch er für Völler. »Wenn ich den Namen Rudi Völler höre und mich jemand dazu fragt, dann sage ich: Überragend, volle Unterstützung«, sagte der DFB-Vorstand.
»Was braucht die Nationalmannschaft denn jetzt wirklich? Jemanden, der kommunikativ stark ist, der auch vereinen kann«, sagte Bobic. Seiner Ansicht nach erfüllt Völler dieses Profil. »Den hätte ich schon viel früher auf dem Zettel gehabt normalerweise. Wenn es so ist, dass es so ist. Ich liebe Rudi«, sagte der 51-Jährige im Trainingslager der Berliner in Florida (USA).
Völler kennt sich beim DFB bestens aus. Der Weltmeister von 1990 fungierte von 2000 bis 2004 als Teamchef der Nationalmannschaft. 2002 wurde die Nationalmannschaft bei der WM in Japan und Südkorea unter ihm Vize-Weltmeister. Der »Bild« sagte Völler, dass seine »Lebensplanung grundsätzlich anders aussieht.« Der »kicker« berichtet, Völler könne sich ein neuerliches Engagement beim DFB vorstellen, erbitte sich aber noch Bedenkzeit.
kjo/dpa/sid