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Borussia Dortmund besiegt Hertha BSC: Das Team mit dem besten Lauf im Titelrennen

Borussia Dortmund bleibt 2023 Europas einziges Topteam mit makelloser Bilanz – plötzlich sind drei Mannschaften an der Bundesliga-Spitze punktgleich. Karim Adeyemis Topform bremste eine Verletzung aus, Marco Reus begeisterte.

Author: DER SPIEGEL

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Es läuft: Marco Reus und Jude Bellingham feiern das zwischenzeitliche 3:1

Es läuft: Marco Reus und Jude Bellingham feiern das zwischenzeitliche 3:1

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IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl / IMAGO/Beautiful Sports

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Von 0 auf 100, von 100 auf 0: Eine Halbserie lang sah Karim Adeyemi schon wie der große Flop im BVB-Trikot aus. Es folgten die Versetzung auf den linken Flügel, eine stabilere Dortmunder Borussia und Topleistungen des pfeilschnellen Nationalstürmers: So auch gegen Hertha BSC, als Adeyemi erst einen verunglückten Schuss von Marco Reus per Hacke ins Tor tanzte (27. Minute), ehe der Matchwinner vom 1:0 gegen den FC Chelsea für Donyell Malen vorlegte (31.). Doch schon vor dem Pass fasste Adeyemi sich im Vollsprint ans Bein, blieb dann liegen – und musste ausgewechselt werden. Eine Diagnose steht noch aus, doch Edin Terzić äußerte nach Abpfiff ein mulmiges Gefühl: »Wir haben heute mit Karim Adeyemi jemanden verloren, der uns wahrscheinlich die nächste Zeit nicht zur Verfügung steht«, so der BVB-Chefcoach.

Man mag kaum hinsehen: Karim Adeyemi, zuletzt in herausragender Verfassung, dürfte Borussia Dortmund eine Weile fehlen

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Foto: Rolf Vennenbernd / dpa

Das Ergebnis: 4:1 (2:0) fertigte Borussia Dortmund vor heimischer Kulisse die Gäste aus der Hauptstadt ab, die sich teuer verkauften und zum Schluss vielleicht um ein Tor zu hoch verloren. Hier geht es zum Spielbericht.

Die Kohlen aus dem Feuer: Die Fans in Dortmund waren schon begeistert, da hatte das Spiel noch gar nicht angefangen. Der Grund dafür: Eine modische Besonderheit, ein Event-Trikot in limitierter Auflage, ganz in Schwarz und Grau gehalten und an die Historie der einstigen Kohle- und Stahlstadt Dortmund angelehnt. Das hatte es 2019 schon einmal so ähnlich gegeben, war damals ein Publikumsliebling – und wurde dem Klub nun erneut aus den Händen gerissen: Auf der BVB-Website ist die Rede von mehr als 390.000 Interessenten, zum Monatsende soll das ausverkaufte Stück Stoff nachproduziert werden.

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Rotation mit Augenmaß: Die zehn Feldspieler, die das Jersey dann tatsächlich auftragen durften, überraschten mitunter: Mats Hummels, Julian Ryerson, Marco Reus und Malen, ausnahmsweise als Mittelstürmer aufgeboten, rückten von der Bank in die Anfangsformation. Terzić wollte offenbar gegen den Tabellen-Vorletzten ein wenig Rotation wagen, Stars wie Jude Bellingham oder Sébastien Haller blieben zunächst auf der Bank.

Von wegen chancenlos: Das rächte sich nicht umgehend. In der ersten Hälfte harmonierten vor allem Reus und der erneut auffällig gute Julian Brandt mit geschicktem Kombinationsspiel durch das Zentrum, Adeyemis Geistesblitze spielten die Führung heraus. Nach der Pause aber wackelte die Führung, Lucas Tousart schloss nach eigener Balleroberung einen überfallartigen Hertha-Angriff ab und traf zum Anschluss (46.)., Florian Niederlechner hatte gar den Ausgleich auf dem Fuß (51.). Der BVB durfte sich bei Keeper Gregor Kobel bedanken, dass die eigene Schlafmützigkeit keine gravierenderen Konsequenzen hatte.

Arbeitsreicher Sonntag: Gregor Kobel bekam acht mal mehr, mal weniger gefährliche Hertha-Abschlüsse auf sein Tor

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Foto: Rolf Vennenbernd / dpa

Es funkt nicht: Vor der Schlussphase unterbrach dann ein VAR-Einsatz kurios den Spielrhythmus. Denn weil die Funkverbindung zwischen Schiedsrichter und Assistenten vor dem Bildschirm offenbar nicht wie gewünscht funktionierte, brauchte Harm Osmers einige Minuten, um eine Entscheidung zu fällen. Dabei war Marvin Plattenhardt, um den es in der zu checkenden Szene ging, gar nicht erst mit der Hand am Ball gewesen (69.).

Die Künstler belohnen sich: Der BVB legte aber auch ohne Strafstoß nach. Erst versenkte Reus einen direkten Freistoß (76.), den ersten seit Mai 2021. Dann eroberte der eingewechselte Bellingham, der als jüngster Spieler die Marke von 50 Bundesliga-Siegen erreichte, den Ball. Über Adeyemi-Vertreter Jamie Bynoe-Gittens gelangte die Kugel zu Brandt, der im dritten Spiel in Serie traf (90.). Vor dem Tor macht der BVB derzeit viel richtig. »Heute hat man gesehen, dass wir nicht die Sterne vom Himmel spielen«, sagte Reus nach dem Spiel. »Wir sind einfach effektiv, und das zeichnet uns momentan aus.«

Spitzenreiter zweiten Grades: Damit bildet der BVB nun punktgleich mit dem FC Bayern München und Überraschungsmannschaft Union Berlin das Spitzentrio der Bundesliga. So spannend war der Meisterschaftskampf lange nicht mehr, auch, wenn von der Meisterschaft noch niemand in Dortmund reden mag. Wobei das Ziel, das Terzić ausgab, diese wohl zur Folge hätte: »Jedes Spiel verdientermaßen zu gewinnen, das wäre cool.« Die beste Form der Topklubs hat der BVB ganz sicher, in Europas Spitzenligen ist die Borussia das einzige Team, das 2023 jedes Pflichtspiel gewinnen konnte.

Rose gezogen: Und: Noch sind ja drei Titel möglich. Der Weg zum realistischsten, dem DFB-Pokal, wird über einen alten Bekannten führen. Im Viertelfinale wurde der BVB auswärts gegen RB Leipzig gelost – damit trifft Terzić auf seinen Vorgänger Marco Rose.

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