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Fußball: Noel Le Graet tritt als französischer Verbandschef zurück

Abwertende Aussagen gegenüber Zinédine Zidane, sexuelle Belästigung von Frauen und Mobbing – der französische Fußballboss Noël Le Graët stand schon lange in der Kritik. Jetzt musst er Konsequenzen aus den Vorwürfen ziehen.

Author: DER SPIEGEL

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Noël Le Graët führt nicht länger den französischen Fußball-Verband

Noël Le Graët führt nicht länger den französischen Fußball-Verband

Foto: Franck Fife / AFP

Der französische Fußball-Verbandspräsident Noël Le Graët ist nach Vorwürfen des Mobbings und der sexuellen Belästigung zurückgetreten. Das teilte der französische Verband am Dienstag mit. Demnach gab Le Graët vor dem Exekutivkomitee sein Ausscheiden nach elf Jahren Amtszeit bekannt, nachdem er zuvor immer stärker unter Druck geraten war. Die Geschäfte übernimmt interimsweise der bisherige Vizepräsident Philippe Diallo.

Le Graët steht schon länger in der Kritik

Das Pariser Sportministerium war schon vor zwei Wochen zu dem Urteil gekommen, dass Le Graët nicht mehr über die nötige Legitimität verfüge, um den französischen Fußball zu führen und zu repräsentieren.

Er habe ein unangemessenes Verhalten Frauen gegenüber und habe diese regelmäßig mit Worten und SMS sexuell belästigt. Le Graëts Verhalten lasse Anstand und Würde, die sein Amt erforderten, vermissen und seine Entgleisungen, die durch übermäßigen Alkoholkonsum verstärkt würden, schadeten dem Image des Fußballverbandes.

Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt aktuell zudem wegen sexueller Belästigung gegen den 81-Jährigen, der alle Anschuldigungen von sich weist.

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Le Graët hatte sein Amt als Verbandspräsident bereits seit Mitte Januar ruhen lassen, zuvor war er in mehrere Skandale geschlittert. Der 81-Jährige hatte sich unter anderem abwertend über die französische Fußballlegende Zinédine Zidane und dessen möglicher Zukunft als Nationaltrainer des Vizeweltmeisters geäußert.

Frankreichs Fußball kämpft mit vielen Problemen

Trotz des sportlichen Erfolgs der Männer-Nationalmannschaft, die bei der WM in Katar erneut das Finale erreicht hatte, gibt es derzeit viel Unruhe im französischen Fußball.

So hat sich ein Trio um Kapitänin Wendie Renard knapp fünf Monate vor der Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) aus dem französischen Nationalteam zurückgezogen. Die Starverteidigerin von Olympique Lyon könne »das derzeitige System nicht länger unterstützen, das weit von den Anforderungen entfernt ist, die auf höchstem Niveau verlangt werden«.

Obwohl sie im Statement nicht explizit erwähnt wird, soll sich Renard mit ihren Aussagen auf Nationaltrainerin Corinne Diacre bezogen haben. Kurz darauf schlossen sich ihr mit Kadidiatou Diani, Marie-Antoinette Katoto und Perle Morroni drei weitere Spielerinnen an.

ast/sid/Reuters/dpa

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