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U20-WM-Auslosung verschoben: Konflikt um Israel – Fifa verschiebt U20-WM-Auslosung in Indonesien

Die Austragung der Fußball-U20-WM im muslimisch geprägten Indonesien scheint in Gefahr. Der Grund: Israels Mannschaft soll nicht überall antreten dürfen. Nun drohen dem heimischen Fußballverband Konsequenzen.

Author: DER SPIEGEL

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Proteste in Jakarta gegen die Teilnahme Israels an der U20-WM

Proteste in Jakarta gegen die Teilnahme Israels an der U20-WM

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MAST IRHAM / EPA

Die Fifa hat die Auslosung der Endrunde der U20-Weltmeisterschaft der Männer verschoben. Das teilte der indonesische Fußballverband mit, der den Wettbewerb ausrichtet. Anlass ist offenbar die Qualifikation Israels für das Turnier. Von der Fifa selbst gab es zunächst keinen Kommentar zu der Verschiebung.

Die Entscheidung wurde fünf Tage vor der auf der Insel Bali geplanten Auslosung bekannt gegeben. An der WM (20. Mai bis 11. Juni) nehmen 24 Nationen teil, darunter auch Debütant Israel.

Spielverbot für Israel gefordert

Ob die Auslosung stattfinden würde, wurde vergangene Woche fraglich, als der Gouverneur von Bali, Wayan Koster, wegen der diplomatischen Unterstützung Indonesiens für Palästina ein Spielverbot für Israel forderte. Zu den sechs Stadien, die für das 52 Partien umfassende Turnier genutzt werden sollen, gehört auch eines in der balinesischen Stadt Gianyar.

Auch in der indonesischen Hauptstadt Jakarta kam es vergangene Woche zu Protesten konservativer islamischer Gruppen gegen die Teilnahme Israels.

Indonesien ist mit rund 277 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt mit muslimischer Mehrheit und unterhält keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Israel.

Laut Mitteilung des indonesischen Fußballverbands PSSI  habe die Fifa keinen konkreten Grund für die Absage genannt; offenbar geht man aber davon aus, dass die Aussage des Gouverneurs für den Weltverband gleichbedeutend sei mit einer »Annullierung der Organisationsgarantie, die von der Regierung der Provinz Bali erteilt wurde.«

Präsident des indonesischen Fußballverbands Erick Thohir, hier noch als Präsident von Inter Mailand

Präsident des indonesischen Fußballverbands Erick Thohir, hier noch als Präsident von Inter Mailand

Foto: STR/ AFP

Ursprünglich hatten der indonesische Fußballverband sowie staatliche Behörden den Anforderungen der Fifa zugestimmt, das aber noch für die Ausrichtung der U20-WM 2019. Aufgrund der Coronapandemie wurde das Turnier um zwei Jahre verschoben. Während dieses Zeitraums qualifizierte sich Israel für das Turnier, indem es das Halbfinale der U19-EM erreichte und dabei unter anderem die französische Auswahl besiegte. Im Finale unterlag die Mannschaft im vergangenen Juli England 1:3 nach Verlängerung.

Sollte Israel nicht antreten dürfen, droht dem nationalen Fußballverband eine Suspendierung durch die Fifa. Diese Sanktion kann Indonesien von der asiatischen Qualifikation für die im Oktober beginnende Weltmeisterschaft 2026 ausschließen. »Sanktionen der Fifa können den indonesischen Fußball von der Welt isolieren«, hieß es in einem Statement des Verbands. Man wolle nun nächste Schritte mit der Regierung abstimmen.

Der Präsident des indonesischen Fußballverbands ist Erick Thohir, ehemaliger Miteigentümer der Philadelphia 76ers in der NBA sowie Ex-Präsident von Inter Mailand. Thohir und Fifa-Präsident Gianni Infantino sind beide Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees.

mon/AP

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