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Uli Hoeneß über Führung des FC Bayern: »Oliver hat mich in der ganzen Zeit vielleicht fünf Mal angerufen«

Author: DER SPIEGEL

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Uli Hoeneß

Uli Hoeneß


Foto: Johannes Simon / Getty Images

Uli Hoeneß hat zu wenig Kommunikation des ehemaligen Vorstandvorsitzenden Oliver Kahn mit ihm und Karl-Heinz Rummenigge als frühere Führungskräfte bei Bayern München beklagt. »Ich habe mir auch gedacht: Sollen sie mal machen. Und wenn sie Erfolg haben, ist auch alles okay. Aber dann passierten Dinge wie die Entlassung von Julian Nagelsmann, und da haben sich die Störgefühle allmählich verstärkt«, sagte Aufsichtsratsmitglied Hoeneß in einem Interview der »Süddeutschen Zeitung«. 

Der Ehrenpräsident der Bayern sagte über die Zusammenarbeit mit Kahn und dem früheren Sportvorstand Hasan Salihamidžić weiter: »Wenn man ein Unternehmen lange geprägt hat und dann einen Schritt zurücktritt, kommt es auf eine gute Balance an. Man will einerseits noch seine Meinung einbringen können, aber den anderen nicht das Gefühl geben, dass man sich zu sehr einmischt. Das hat vor allem bei Hasan gut geklappt.«

Über den Austausch mit Kahn sagte er dagegen: »Oliver hat mich in der ganzen Zeit vielleicht fünfmal angerufen.« Auch Rummenigge sei selten um Rat gefragt worden.


Mehr zum Thema

Der deutsche Rekordmeister hatte sich am vorigen Wochenende von Kahn und Salihamidžić getrennt. Nachfolger von Kahn ist der bisherige Finanzchef Jan-Christian Dreesen.

Hoeneß stellt Stil und Art der Führung infrage

Hoeneß kritisierte außer dem Führungsstil die Entlassungen von Trainer Julian Nagelsmann und Torwarttrainer Toni Tapalovic. Die Trennung von Tapalovic  habe unnötig Unruhe in den Verein gebracht. Kritik übte er auch an der kurzen Vorbereitung nach der WM-Pause : »Ich bin überzeugt davon, dass Thomas Tuchel in der Rückrunde darunter leiden musste, dass es einigen Spielern an der Grundlagenausdauer gefehlt hat.«

Nach dem Ende seiner Präsidentschaft und als Chef des Aufsichtsrats hatte Hoeneß angekündigt, sich aus dem Tagesgeschäft des Klubs mehr heraushalten zu wollen. »Wenn ich sehe, wie wir in der zweiten Halbzeit gegen Leipzig fast vorgeführt werden im eigenen Stadion, da kann ich nicht loslassen! Vielleicht darf ich einfach nicht mehr ins Stadion gehen. Aber das wäre ja auch keine Lösung«, sagte er nun.

Sportvorstand weiter ungeklärt

Bei der Suche nach einem neuen Sportvorstand äußerte sich Hoeneß ausweichend. Auf die Frage, ob RB Leipzigs Sportvorstand Max Eberl der Kandidat sei, der ihm am liebsten wäre, sagte er: »Dass über Max in der Öffentlichkeit spekuliert wird, liegt auf der Hand.«

Auf die Nachfrage, dass der 49-Jährige erst seit einem halben Jahr in Leipzig sei, sagte Hoeneß: »Es gibt für uns viele Optionen. Idealerweise haben wir den neuen Mann bis zum Beginn der neuen Saison gefunden. Wenn es aber zum Beispiel bis Weihnachten dauert, dann ist es eben so.«

Suchen werden ihn Hoeneß, Hainer, Dreesen und Rummenigge. Der Vierer-Rat übernehme zudem in enger Absprache mit Trainer Thomas Tuchel zunächst die Kaderplanung.

In Zukunft könnte sich Hoeneß auch Thomas Müller in einer Führungsrolle vorstellen. »Ich hoffe weiterhin, dass wir auch mal wieder einen Fußballer, am besten aus den Reihen des FC Bayern, in die Verantwortung nehmen können. Vielleicht möchte Thomas Müller nach seiner Karriere ja einsteigen oder ist mit seinen Pferden nicht ausgelastet«, sagte der 71-Jährige.


ast/dpa

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Foto: Johannes Simon / Getty Images

Uli Hoeneß hat zu wenig Kommunikation des ehemaligen Vorstandvorsitzenden Oliver Kahn mit ihm und Karl-Heinz Rummenigge als frühere Führungskräfte bei Bayern München beklagt. »Ich habe mir auch gedacht: Sollen sie mal machen. Und wenn sie Erfolg haben, ist auch alles okay. Aber dann passierten Dinge wie die Entlassung von Julian Nagelsmann, und da haben sich die Störgefühle allmählich verstärkt«, sagte Aufsichtsratsmitglied Hoeneß in einem Interview der »Süddeutschen Zeitung«. 

Der Ehrenpräsident der Bayern sagte über die Zusammenarbeit mit Kahn und dem früheren Sportvorstand Hasan Salihamidžić weiter: »Wenn man ein Unternehmen lange geprägt hat und dann einen Schritt zurücktritt, kommt es auf eine gute Balance an. Man will einerseits noch seine Meinung einbringen können, aber den anderen nicht das Gefühl geben, dass man sich zu sehr einmischt. Das hat vor allem bei Hasan gut geklappt.«

Über den Austausch mit Kahn sagte er dagegen: »Oliver hat mich in der ganzen Zeit vielleicht fünfmal angerufen.« Auch Rummenigge sei selten um Rat gefragt worden.

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Der deutsche Rekordmeister hatte sich am vorigen Wochenende von Kahn und Salihamidžić getrennt. Nachfolger von Kahn ist der bisherige Finanzchef Jan-Christian Dreesen.

Hoeneß stellt Stil und Art der Führung infrage

Hoeneß kritisierte außer dem Führungsstil die Entlassungen von Trainer Julian Nagelsmann und Torwarttrainer Toni Tapalovic. Die Trennung von Tapalovic  habe unnötig Unruhe in den Verein gebracht. Kritik übte er auch an der kurzen Vorbereitung nach der WM-Pause : »Ich bin überzeugt davon, dass Thomas Tuchel in der Rückrunde darunter leiden musste, dass es einigen Spielern an der Grundlagenausdauer gefehlt hat.«

Nach dem Ende seiner Präsidentschaft und als Chef des Aufsichtsrats hatte Hoeneß angekündigt, sich aus dem Tagesgeschäft des Klubs mehr heraushalten zu wollen. »Wenn ich sehe, wie wir in der zweiten Halbzeit gegen Leipzig fast vorgeführt werden im eigenen Stadion, da kann ich nicht loslassen! Vielleicht darf ich einfach nicht mehr ins Stadion gehen. Aber das wäre ja auch keine Lösung«, sagte er nun.

Sportvorstand weiter ungeklärt

Bei der Suche nach einem neuen Sportvorstand äußerte sich Hoeneß ausweichend. Auf die Frage, ob RB Leipzigs Sportvorstand Max Eberl der Kandidat sei, der ihm am liebsten wäre, sagte er: »Dass über Max in der Öffentlichkeit spekuliert wird, liegt auf der Hand.«

Auf die Nachfrage, dass der 49-Jährige erst seit einem halben Jahr in Leipzig sei, sagte Hoeneß: »Es gibt für uns viele Optionen. Idealerweise haben wir den neuen Mann bis zum Beginn der neuen Saison gefunden. Wenn es aber zum Beispiel bis Weihnachten dauert, dann ist es eben so.«

Suchen werden ihn Hoeneß, Hainer, Dreesen und Rummenigge. Der Vierer-Rat übernehme zudem in enger Absprache mit Trainer Thomas Tuchel zunächst die Kaderplanung.

In Zukunft könnte sich Hoeneß auch Thomas Müller in einer Führungsrolle vorstellen. »Ich hoffe weiterhin, dass wir auch mal wieder einen Fußballer, am besten aus den Reihen des FC Bayern, in die Verantwortung nehmen können. Vielleicht möchte Thomas Müller nach seiner Karriere ja einsteigen oder ist mit seinen Pferden nicht ausgelastet«, sagte der 71-Jährige.

ast/dpa

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