Author: DER SPIEGEL
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Kroatischer Jubel nach dem 3:2
Foto: WOLFGANG RATTAY / REUTERS
Die Kroaten haben das erste Halbfinale der Nations League gegen die Niederlande 4:2 (2:2, 0:1) nach Verlängerung gewonnen. In Rotterdam erzielte der Dortmunder Donyell Malen den Führungstreffer für Oanje (34.), in der zweiten Hälfte trafen Andrej Kramarić (55.) und Mario Pasalić (73.) für die Kroaten, bevor Noa Lang ausglich (90.+6). Bruno Petković (98.) und Luka Modrić (117.) sorgten für die Entscheidung.
In den vergangenen 15 Länderspielen, unter anderem gegen Frankreich, Belgien und Brasilien, hatte Kroatien nur einmal mehr als ein Gegentor kassiert. Dementsprechend vertraute der WM-Dritte auch ohne den beim Turnier in Katar so überragenden Joško Gvardiol zunächst auf seine defensive Stärke.
Donyell Malen nach dem 1:0
Foto: IMAGO/ Netherlands v Croatia / IMAGO/ANP
Eine halbe Stunde lang fiel den Niederländern spielerisch nicht viel ein, nur ein Schussversuch von Teun Koppmeiners brachte halbwegs Gefahr für das kroatische Tor (32.).
Doch die erste Unsortiertheit nutzten die Gastgeber des Finalturniers der Nations League eiskalt aus: Mats Wieffer behielt im gegnerischen Strafraum die Übersicht und bediente Malen in halbrechter Position. Der 24-Jährige, beim BVB mit einer starken Bundesligarückrunde, nutzte den Freiraum und schloss platziert ins lange Eck ab (34.).
Kramarić und Pasalić drehen die Partie
Ein Aussetzer von Liverpools Cody Gakpo brachte die Kroaten zurück in die Partie: Im eigenen Strafraum brachte er Modrić zu Fall, Kramarić verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (55.). Kroatien nun mit Oberwasser und dem 2:1: Pasalić traf per Direktabnahme aus sieben Metern (73.). In der letzten Minute der Nachspielzeit erzwang der erst kurz vor Spielende eingewechselte Lang mit einem überlegten Schuss unter die Latte die Verlängerung (90.+6).
Dort traf ein frischer Mann: Petković jubelte ebenfalls kurz nach seiner Hereinnahme. Mit einem Aufsetzer aus knapp 20 Metern überwand er Justin Bijlow im niederländischen Tor (98.). Lang traf statt zum 3:3 nur das Außennetz (110.), Pasalić die Latte (114.). In der 117. Minute verwandelte Modrić den zweiten Strafstoß für Kroatien sicher zum 4:2.
Koeman mit Fehlstart
Für den niederländischen Nationaltrainer Ronald Koeman ist die Niederlage im erst dritten Spiel seiner zweiten Amtszeit ein weiterer Dämpfer: Nach dem 0:4 gegen Frankreich zum Debüt war die Stimmung rund um die Nationalauswahl bereits deutlich abgekühlt. Kroatien hingegen steht vor dem ersten Titelgewinn seiner Länderspielgeschichte.
Finale am Sonntag
Am Donnerstagsabend stehen sich im zweiten Halbfinale Spanien und Italien gegenüber. Anpfiff in Enschede ist um 20.45 Uhr. Am Sonntag finden das Spiel um Platz drei (15 Uhr, Enschede) und das Finale (20.45 Uhr, Rotterdam) statt. Gesucht wird der Nachfolger Frankreichs. Die Franzosen hatten sich 2021 gegen Spanien den Titel gesichert, die Erstaustragung des Wettbewerbs 2019 hatte Portugal gewonnen.
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