Author: DER SPIEGEL
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Spaniens Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso
Foto: Phil Walter / Getty Images
Die spanische Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso hat nach dem Kuss-Eklat um Verbandschef Luis Rubiales Strafanzeige gegen Spaniens obersten Fußballfunktionär erstattet. Das teilte die zuständige Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Mit der Anzeige drohen Rubiales zusätzlich zu den laufenden Ermittlungen des obersten spanischen Sportgerichts wegen »schweren Fehlverhaltens« sowie einer Untersuchung des Weltverbands Fifa nun auch strafrechtliche Konsequenzen. Der Oberste Gerichtshof Spaniens – deshalb für den Fall zuständig, weil sich der Vorfall im australischen Sydney und somit im Ausland ereignete – hatte im Vormonat bereits erklärt, dass Rubiales im Falle einer Anzeige wegen sexueller Nötigung eine Freiheitsstrafe zwischen einem und vier Jahren erhalten könnte.
Rubiales war massiv unter Druck geraten, weil er nach dem WM-Titelgewinn des spanischen Teams Hermoso einen Kuss auf den Mund gedrückt hatte. Hermoso gab später an, dies sei ohne ihr Einvernehmen geschehen. Rubiales bestreitet das und lehnt einen Rücktritt als Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF bislang ab, der Weltverband Fifa suspendierte Rubiales jedoch Ende August für zunächst 90 Tage.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels und in unserem Push auf die App hieß es, Jennifer Hermoso habe Verbandschef Luis Rubiales »verklagt«. Richtig ist, dass die Spielerin Strafanzeige erstattet hat. Nun ermitteln die Behörden.
cev/Reuters